Stellvertretender Ankläger im Prozess gegen Adolf
Eichmann:
Ein Gespräch mit Gabriel Bach
Gabriel Bach wurde 1927 in Halberstadt geboren, ist in
Berlin zur Schule gegangen und flüchtete mit seiner Familie 1938, zwei
Wochen vor dem Novemberpogrom, nach Holland. 1940 wanderte die Familie
nach Palästina aus, einen Monat vor dem deutschen Überfall auf die
Benelux-Staaten. Gabriel Bach war 1961 stellvertretender Ankläger im
Eichmann-Prozess. 1969 wurde er Generalstaatsanwalt, anschließend war
er bis 1997 Oberrichter am höchsten Gericht Israels.
Bei einer Veranstaltung anlässlich des 65.
Jahrestages der Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942, am 18. Januar
2007 im Haus der Wannsee-Konferenz, berichtete Gabriel Bach
ausführlich über den Prozess gegen Adolf Eichmann, der am 11. April
1961 vor dem Jerusalemer Bezirksgericht eröffnet wurde. Das Verfahren
sollte sich neun Monate hinziehen und endete am 15. Dezember 1961 mit
dem Todesurteil für Eichmann, das am 1. Juni 1962 vollstreckt wurde.
Im Laufe des Prozesses wurden mehr als einhundert Zeugen aufgerufen
und tausende von Dokumenten als Beweismaterial vorgelegt. Eichmann
wurde zum Sinnbild des "Schreibtischtäters", Hannah Arendt prägte auf
ihn den umstrittenen Begriff der "Banalität des Bösen".
Bei den vorliegenden Audio-Mitschnitten wurden
einige kleinere sprachliche Verbesserungen vorgenommen (Wortdoppler
und Versprecher), Sinn, Aussagen und Zusammenhang sind dadurch nicht
verändert.
Teil 1: Begrüßung durch Dr. Norbert Kampe, Leiter
der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz, Gabriel Bach zu seiner
Flucht aus Deutschland und Holland nach Palästina
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Teil 2: Details zur Vorbereitung des
Prozesses, der Rolle Gabriel Bachs dabei, der
Suche nach Zeugen, der sog. Befehlsempfängertheorie,
Hannah Arendt in Jerusalem
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Teil 3:
Eichmann als kleiner Befehlsempfänger? Zum Charakter Eichmanns
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Teil 4: Der ergreifendste Moment in der langen
Phase des Verfahrens für Gabriel Bach
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Teil 5: Lore Kleiber, Mitarbeiterin der
Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, stellt die Frage, ob der
Prozess in der Beweisführung schwierig wurde
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Teil 6: Die Rolle des Publikums während des
Prozesses, Zeugenaussagen, abschließen:
Fragen aus dem Publikum, Schlusswort von Gabriel Bach zur Situation in
Deutschland heute
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Vielen Dank an M. Reisinger!

Gabriel Bach heute...

... und neben Israels damaligem Generalstaatsanwalt
Gideon Hausner (re.) während des Eichmann Prozess
Der stellvertretender Ankläger:
Er war
keinesfalls nur ein kleiner Untergebener
Gabriel Bach über Adolf Eichmann, die Organisation des Holocaust und
den Prozess in Jerusalem... |