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Bericht 2550
aus: Die Juden in den geheimen NS-Stimmungsberichten 1933-1945

Dokumente zu einem unfasslichen Kapitel deutscher Geschichte

Gruppe Ia
SD-Hauptamt II 112
[Bericht für November 1938]

Berlin, 07.12.1938 / OA Mos; 500-3-316

Vorbemerkung der Herausgeber: Das vorliegende Dokument aus dem Sonderarchiv Moskau (Osobyi Archiv) ist in maschinenschriftlicher Version mit zahlreichen handschriftlichen Korrekturen und Änderungen erhalten, die wohl die endgültige Fassung des Berichts darstellte.(Vgl. Das Faksimile der ersten drei Seiten des erhaltenen, neunseitigen Manuskripts am Ende des Dokuments.) In der linken Spalte ist die ursprüngliche maschinenschriftliche Version abgedruckt, in der rechten Spalte der korrigierte Text mit Anmerkungen.
Aus technischen Gründen sind die Anmerkungen zu diesem Dokument als Endnoten beigefügt.

Judentum

Im Monat November wurde die Lage des Judentums in Deutschland hauptsächlich in zwei Faktoren gekennzeichnet:


1. Durch die Auswirkungen der am 28.10.38 verfügten Ausweisung der Juden polnischer Staatsangehörigkeit und
2. durch die Aktionen gegen die Juden am 9. Und 10. November.







Die Sühneaktion gegen die Juden Deutschlands setzte einheitlich im gesamten Reichsgebiet in der Nacht vom 9. auf den 10. November ein. Träger der Aktionen waren im allgemeinen die Politischen Leiter, Angehörige der SA, der SS und der HJ. Die Zivilbevölkerung hat sich nur in ganz geringem Maße an den Aktionen beteiligt. Die Art des Vorgehens war im allgemeinen überall die gleiche. Nachdem zunächst *Synagogen , Bethäuser und Geschäftsräume der jüdischen *Gemeinden und Organisationen zerstört bzw. In Brand gesteckt worden waren, wurde gegen jüdische Geschäfte und später auch gegen jüdische Privatwohnungen vorgegangen. Dadurch, daß sich in der zunehmenden Ausdehnung des tätlichen Vorgehens gegen jüdisches Eigentum auch politisch bedenkliche Elemente beteiligten, kam es an vielen Orten zu Plünderungen und tätlichen Ausschreitungen gegen einzelne Juden. Durch das sofortige Eingreifen der Staatspolizei in Zusammenarbeit mit dem SD wurden diese Ausschreitungen und Plünderungen in kurzer Zeit unterbunden und die in Frage kommenden Personen festgesetzt. Hierbei stellt sich heraus, daß sich unter ihnen eine ganze Anzahl von Parteimitgliedern, SA- und SS-Angehörige befanden.




Die Anzahl der zerstörten Synagogen beläuft sich im gesamten Reichsgebiet auf ca. 360. Weiter wurden über 31 Warenhäuser durch Brand oder Demolierung vollständig zerstört. Der allein durch die Zerstörung von Sachwerten entstandene Gesamtschaden wird auf ca. 50 Millionen RM geschätzt. Die Zahl, der infolge der Schließung jüdischer Geschäfte erwerbslos gewordenen deutschblütigen Angestellten wird mit ca. 14.000 angegeben.

Gleichzeitig mit der Aktion lief die Verhaftung von Juden durch die Staatspolizei. Die Zahl der verhafteten Juden beläuft sich auf ca. 24.000. Die Zahl der Todesfälle wird z.Zt. Mit 36, die der Verletzten mit 58 angegeben.


Bemerkenswert ist noch, daß es in Düsseldorf über die allgemeine Durchführung der Aktion hinaus unter der Führung einiger Pg. Der Gauleitung zu einer Demonstration gegen den inzwischen zurückgetretenen Regierungspräsidenten Schmidt kam.

Die Stellungnahme der Bevölkerung zu den Aktionen, die anfänglich zustimmend war, änderte sich grundsätzlich als der angestellte Sachschaden allgemein zu übersehen war. Es wurde immer wieder besonders betont, daß ein Vorgehen gegen die Juden als Sühne für den Mord an dem Gesandtschaftsrat vom Rath wohl gebilligt werde, die Zerstörungen von Geschäfts- und Wohnräumen sich nicht mit den Grundsätzen des Vierjahresplanes vereinbaren ließe. Außerdem wurde zum Ausdruck gebracht, daß dieses allzu krasse Vorgehen gegen die Juden neue außenpolitische Schwierigkeiten bringen könnte. Insbesondere wurden die angewandten Methoden durch Kreise der Wehrmacht verurteilt.



Wie nicht anders zu erwarten, erfuhr das Vergehen gegen die Juden in rein katholischen Gegenden eine eindeutige Ablehnung. Die Protestaktionen wurden zu einem neuen Angriff auf den Nationalsozialismus benutzt. Unter dem Hinweis, daß die Synagogen ''Gotteshäuser'' seien, als die sie vorher insbesondere von der katholischen Kirche nie angesehen wurden, wurde versucht, die Bevölkerung zu beunruhigen. Dieses Vorgehen der katholischen Geistlichkeit hatte teilweise zur Folge, daß die Bevölkerung in verschiedenen Orten Protestkundgebungen gegen die Judenaktionen veranstalteten; so tätigte z.B. in Vreden der größte Teil der Bevölkerung am nächsten Tag ostentativ seine Einkäufe in den noch einigermaßen ganz gebliebenen jüdischen Geschäften, andererseits wurden auch bei Ortsgruppenleitern, die man für die Aktionen verantwortlich machte, die Fenster eingeworfen. Weiter wurden Eintopfspenden und Sammlungen der NSV unter dem Hinweis auf die Schande der Judenaktionen abgelehnt. Im Ruhrgebiet wurden Flugzettel verteilt, in denen aufgefordert wurde, die an der Aktion beteiligten Parteiführer und Beamten an die Wand zu stellen.


Die Stellungnahme des Auslandes zu der Aktion war einheitlich ablehnend. Trotz der gegenteiligen Veröffentlichungen der deutschen Presse ging die Meinung der ausländischen Journalisten und offiziellen Vertreter der Staaten dahin, daß die Aktion wohl vorbereitet und mit Duldungen von höchster Stelle durchgeführt worden war. Die Botschaften und Gesandtschaften hatten ihre Konsulate angewiesen, laufend über den Verlauf der Aktion an sie zu berichten. Die Folge war eine sofortige Intervention, sobald irgendwelche Übergriffe auf ausländische Juden sich ereigneten.


Der Mord in Paris sowie die darauffolgende Aktion gegen die Juden in Deutschland war der Anlaß zur Schaffung neuer Gesetze und Verordnungen, die eine weitere Begrenzung des Verhältnisses der Juden zur Bevölkerung bezwecken.

[...]



Aus dem Tätigkeitsbericht des "*Hilfsverein der Juden in Deutschland '' über das zweite Quartal 1938 geht hervor, daß in der Zeit vom 1.4. bis 30.6. insgesamt 2.348 Juden zur Auswanderung gebracht wurden. Hiervon wanderten aus: nach europäischen Ländern 184 (137 Inländer und 47 Ausländer), nach überseeischen Ländern 2.164 (1.707 Inländer und 1.057 Ausländer).

Die Einwanderung in die für eine Einwanderung überhaupt in Frage kommenden Länder wurde in keiner Weise erleichtert.
[...]


*Danzig

Das Bekanntwerden des Attentats aus Paris rief zunächst keine besondere Reaktion hervor. Erst als durch Presse und Rundfunk die Ereignisse im Reich bekannt wurden, kam es zu größeren Demonstrationen, die jedoch vollkommen unorganisiert durchgeführt wurden. Die Stimmung der Bevölkerung war ähnlich wie im Reich.


Mit Datum vom 23.11.38 wurde eine Verordnung des Senats zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre veröffentlicht. Der Text und die dazugehörigen Ausführungsbestimmungen halten sich eng an die *Nürnberger Gesetze . Bemerkenswert ist jedoch, daß die Verordnung sich auch ausdrücklich auf die in Danzig lebenden Polen
bezieht. [...]
[...]

Judentum

Im Monat November wurde die Lage der Judenschaft in Deutschland hauptsächlich durch drei Faktoren gekennzeichnet:


1. Durch die Auswirkungen der am 27.10.38 verfügten Ausweisung der Juden polnischer Staatsangehörigkeit aus dem Reichsgebiet; 1
2. durch die im gesamten Reichsgebiet aus Anlaß der Ermordung des Gesandtschaftsrats vom Rath in Paris erfolgten Aktionen gegen die Juden am 9. und 10. November2 und
3. durch die in ihrem Gefolge erlassenen Gesetze und Anordnungen, die einen vollständigen Ausschluß der Juden aus der Gemeinschaft des deutschen Volkes zum Ziel haben. 3

Die Sühneaktion gegen die Juden Deutschlands setzte einheitlich im gesamten Reichsgebiet in der Nacht vom 9. auf den 10. November ein. Träger der Aktionen waren im allgemeinen die Politischen Leiter, Angehörige der *SA , der *SS und in Einzelfällen auch Mitglieder der HJ. 4 Die Zivilbevölkerung hat sich nur in ganz geringem Maße an den Aktionen beteiligt. Auch die Art des Vorgehens war im allgemeinen in allen Teilen des Reiches einheitlich. Nachdem zunächst Synagogen, Bethäuser und Geschäftsräume der jüdischen Gemeinden und Organisationen zerstört bzw. in Brand gesteckt worden waren, wurde gegen jüdische Geschäfte und später auch gegen jüdische Privatwohnungen vorgegangen. Dadurch, daß sich bei der Ausdehnung des tätlichen Vorgehens gegen jüdisches Eigentum insbesondere nach Abschluß der Aktion auch politisch bedenkliche Elemente beteiligten, kam es an vielen Orten zu Plünderungen und tätlichen Ausschreitungen gegen einzelne Juden. Jedoch waren auch Angehörige der Partei und der Gliederungen hieran beteiligt. Durch das sofortige Eingreifen der Staatspolizei5 in Zusammenarbeit mit den Polizeiorganen und dem SD konnten derartige Ausschreitungen und Plünderungen im allgemeinen in kurzer Zeit unterbunden werden. Die hieran beteiligten Personen wurden zum großen Teil festgesetzt und in einigen Fällen bereits verurteilt. Parteimitglieder oder Angehörige der SA und SS wurden vor Übergabe an den Richter durch Schnellverfahren aus der Partei ausgeschlossen.

Die Anzahl der zerstörten Synagogen beläuft sich im gesamten Reichsgebiet auf ca. 360. Weiter wurden über 31 Warenhäuser durch Brand oder Demolierung vollständig zerstört. Der durch die Zerstörung von Sachwerten entstandene Gesamtschaden wird auf ca. 990 Millionen RM geschätzt. [hier handschriftliche Randbemerkung:
''? fordert Umfrage''] Die Zahl, der infolge der Schließung jüdischer Geschäfte erwerbslos gewordenen deutschblütigen Angestellten wird mit ca. 14.000 angegeben.

Gleichzeitig mit der Demolierung jüdischen Eigentums lief eine Verhaftungsaktion gegen Juden, die von Staatspolizei geleitet wurde. Die Zahl der verhafteten Juden beläuft sich auf ca. 24.000. Die Zahl der Todesfälle wird z.Zt. mit 36, die der Verletzten mit 58 angegeben. [hier handschriftliche Randbemerkung: ''neue Zahlen'']6






Die Stellungnahme der Bevölkerung zu den Aktionen, die anfänglich zustimmend war, änderte sich grundsätzlich als der angestellte Sachschaden allgemein zu übersehen war. Es wurde immer wieder besonders betont, daß ein Vorgehen gegen die Juden als Sühne für den Mord an dem Gesandtschaftsrat vom Rath wohl gebilligt werde, die Zerstörungen von Geschäfts- und Wohnräumen sich jedoch nicht mit den für die Verwirklichung des Vierjahresplanes geforderten Maßnahmen vereinbaren ließe. Außerdem wurde zum Ausdruck gebracht, daß dieses allzu krasse Vorgehen gegen die Juden neue außenpolitische Schwierigkeiten bringen könnte. Die angewandten Methoden beim Vorgehen gegen die Juden wurden insbesondere aus den Reihen der Wehrmachtsangehörigen verurteilt. 7


Daß sich die innerpolitischen Gegner diese Stimmung Zunutze machen, beweist die eindeutige Ablehnung der gesamten Aktion in rein katholischen Gegenden. Unter dem Hinweis, daß die Synagogen ''Gotteshäuser'' seien, als die sie vorher insbesondere von der katholischen Kirche nie angesehen wurden, wurde versucht, die Bevölkerung zu beunruhigen und die Befürchtung ausgesprochen, daß den Kirchen ein gleiches Schicksal bevorstehe. 8 Dieses Vorgehen der katholischen Geistlichkeit hatte teilweise zur Folge, daß die Bevölkerung in verschiedenen rein katholischen Orten von der Beteiligung an dem Vorgehen gegen die Juden Abstand nahm oder sogar demonstrativ Sympathien für die Judenschaft zum Ausdruck brachte. So tätigte z.B. in Vreden der größte Teil der Bevölkerung am nächsten Tag ostentativ seine Einkäufe in den betriebsfähigen jüdischen Geschäften, andererseits wurden auch bei Ortsgruppenleitern, die man für die Aktionen verantwortlich machte, die Fenster eingeworfen. Weiter wurden Eintopfspenden und Sammlungen der NSV unter dem Hinweis auf die Schande der Judenaktionen abgelehnt. Im Ruhrgebiet wurden Flugzettel verteilt, in denen aufgefordert wurde, die an der Aktion beteiligten Parteiführer und Beamten an die Wand zu stellen. [hier handschriftliche Randbemerkung: ''Genau belegt? S.2'']

Die Stellungnahme des Auslandes zu der Aktion war einheitlich ablehnend. Trotz der gegenteiligen Veröffentlichungen der deutschen Presse ging die Meinung der ausländischen Journalisten und offiziellen Vertreter der Staaten dahin, daß die Aktion wohl vorbereitet und mit Duldungen von höchster Stelle durchgeführt worden sein müßte. Die Botschaften und Gesandtschaften hatten ihre Konsulate angewiesen, laufend über den Verlauf der Aktion an sie zu berichten. Die Folge waren verschiedene Interventionen, zugunsten geschädigter Juden ausländischer Staatsangehörigkeit. 9



Die im Gefolge der Aktion gegen die Juden in Deutschland erlassenen Gesetze und Verordnungen aller Ressorts, sowie die noch in Vorbereitung befindlichen10 , bezwecken den endgültigen Ausschluß der Judenschaft aus allen Lebensgebieten mit dem Endziel ihre Entfernung aus dem Reichsgebiet auch mit allen Mitteln und in der kürzester Zeit zu bewirken. 11

[...]






Die Einwanderung in die für eine Einwanderung von Juden überhaupt in Frage kommenden Länder wurde generell in keinem Fall erleichtert. 12
[...]


*Danzig

Das Bekanntwerden des Attentats in Paris rief in Danzig zunächst keine besondere Reaktion hervor. Erst als durch Presse und Rundfunk die Ereignisse im Reich bekannt wurden, kam es zu größeren Demonstrationen, die jedoch vollkommen unorganisiert durchgeführt wurden. 13 Die Stimmung der Bevölkerung war ähnlich wie im Reich.


Mit Wirkung vom 23.11.38 wurde eine Verordnung des Senats zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre veröffentlicht. Text und Ausführungsbestimmungen halten sich eng an die Nürnberger Gesetze. Bemerkenswert ist jedoch, daß die Verordnung sich auch ausdrücklich auf die in Danzig lebenden Juden poln. Staatsangehörigkeit bezieht. 14 [...]
[...]

Seite 1 des Dokuments:

1. Vgl. Zeittafel, 27. -29. Oktober 1938 .

2. Vgl. *Grynszpan, Herschel und *Kristallnacht .

3. Vgl. Zeittafel, 9.-29. November 1938 , insbesondere die Verordnung vom 12. November zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben.

4. Vgl. *Hitlerjugend .

5. Vgl. *Gestapo .

6. Zu der im Folgenden gestrichenen Textstelle bedanken wir uns für die freundliche Mitteilung von Herrn Dr. Black-Veltrup vom Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchiv: ''Die Demonstration gegen den Regierungspräsidenten Karl Schmidt fand im Rahmen der Reichskristallnacht vor dem Regierungsgebäude in Düsseldorf statt, weil er mit einer Jüdin verheiratet war.'' Ausführliches Quellenmaterial zu diesem Vorgang ist in der Gestapo-Personalakte zu. Karl Schmidt im dortigen Archiv enthalten. Vgl. auch: Anselm Faust: Die Kristallnacht im Rheinland. Dokumente zum Judenpogrom im November 1938, Düsseldorf 1987 (Veröffentlichung der Staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen, Reihe C: Quellen und Forschungen, Bd. 24), S. 89-91.

7. Dies ist einer der seltenen Fälle, in denen ein SD-Bericht über die Stimmung in der Wehrmacht und insbesondere in Bezug auf die Judenpolitik des Regimes berichtet.

8. Über die Einstellung des deutschen Katholizismus zur Judenpolitik des NS-Regimes, vgl. Repgen, German Catholicism sowie *Kirchen und NS-Judenpolitik .

9. Vgl. *Diskriminierung von Juden nicht-deutscher Staatsangehörigkeit .

10. Vgl. Zeittafel für Dezember 1938 und Januar 1939.

11. Vgl. dazu insbesondere Barkai, Vom Boykott zur ''Entjudung'' , Kap. III: Das ''Schicksalsjahr'' 1938.

12. Vgl. *Auswanderung und den Abschnitt ''Danzig'' in <2766> und <2851> sowie Strauss, Jewish Emigration .

13. Vgl. *Einzelaktionen ; das * Kristallnacht Pogrom fand in Danzig mit Verspätung in den Tagen vom 12.-14. November statt. Dabei wurden zwei *Synagogen in Brand gesteckt und zwei weitere verwüstet.

14. Vgl. Anm. 9. Aufgrund des besonderen Status von Danzig nach dem ersten Weltkrieg als Freie Stadt unter der Aufsicht des Völkerbundes wurde die anti-jüdische Gesetzgebung des Dritten Reiches erst nach der Kristallnacht offiziell eingeführt. In der Tat wurde jedoch die Diskriminierung der Juden im Alltagsleben, ähnlich wie im *''Altreich '', seit 1933 schleichend eingeführt. Die Versuche der Danziger Juden, ihre Rechte im Rahmen des vom Völkerbund garantierten *Minderheitenschutzes zu bewahren, blieben erfolglos. Vgl. dazu E. Lichtenstein: Die Juden in der Freien Stadt Danzig unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Tübingen 1973.


*) Bezogen auf weitere Angaben in:
Otto Dov Kulka und Eberhard Jäckel
Die Juden in den geheimen NS-Stimmungsberichten 1933-1945

Dokumente zu einem unfasslichen Kapitel deutscher Geschichte
Band 62, Droste-Verlag, Düsseldorf 2004

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Bilder aus der Dokumentation Spuren und Fragmente: Jüdische Bücher, jüdische Schicksale in Nürnberg und aus Die Juden in den geheimen NS-Stimmungsberichten 1933-1945.

hagalil.com 06-06-2004

 

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