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NACHRICHTEN AUS AUSCHWITZ

Das Internationale Auschwitz Komitee veröffentlicht "Nachrichten aus Auschwitz." Was genau geschah vor sechzig Jahren in Auschwitz? Was geschah 1944, dem schlimmsten Jahr in der Geschichte des Konzentrationslagers, an einem bestimmten Tag?

9. Juli 1944:
Ein Transport aus Ungarn erreicht Auschwitz

Wie fast an jedem Tag in diesem Sommer 1944 erreicht auch am 9. Juli ein Transport von ungarischen Juden Auschwitz-Birkenau.

Niemand weiß, wie viele Menschen in den Güterwagen stecken – wahrscheinlich sind es dreitausend: Männer und Frauen, Babys in Kinderwagen, alte Menschen an Krücken. Alle werden sie hinaus gestoßen und geprügelt – geworfen ins Tageslicht aus dem Dunkel der Waggons. Hinein in Lärm und Chaos, hinein in die Schreie der Häftlinge und das Brüllen der SS-Leute. Sie kommen mit ihren Habseligkeiten: In den Koffern Kleidung, Essen, Geschirr, Besteck. Zu dieser Arbeit befohlene Häftlinge nehmen den Neuankömmlingen ihre Sachen ab, weisen ihnen den Weg, manche versuchen sie zu warnen. Denn die Menschen ahnen nichts von dem Schicksal, das sie erwartet. Das Alter ist wichtig, um überleben zu können. Über sechzehn müssen die Juden sein, jünger als fünfundvierzig. Dann haben sie eine Chance, ins Lager aufgenommen zu werden. Direkt an der Rampe erfolgt die Selektion. Geradeaus, das bedeutet die Gaskammer, rechts und links - Frauen- und Männerlager. Es ist ein kurzer Blick der SS-Ärzte, der alles entscheidet. Keine Wunden darf man haben, nicht gebückt gehen, sondern aufrecht, selbstbewusst. Wer kann das noch nach drei Tagen in der erstickenden Enge der Waggons? Kein Kind dürfen die Frauen auf dem Arm tragen oder an der Hand führen. Das ist ein sicheres Todesurteil. Nur von wem die SS glaubt, dass er arbeiten kann, der darf noch eine Weile leben.

An diesem 9. Juli sind es nur zehn Männer, die ins Lager aufgenommen werden. Sie erhalten Nummern, sie sind für den Moment in Sicherheit. Einen anderen Teil der Neuankömmlinge weist die SS als so genannte Depothäftlinge ein: Auf sie warten immer neue Selektionen - immer dann, wenn die Gaskammern nicht ausgelastet sind.

Plötzlich ist es still an der Rampe. Die Juden aus Ungarn sind fort, verteilt auf die Lager, die meisten auf dem Weg ins Gas. Zurück bleibt ihr Gepäck. Das bringen die Häftlinge des "Aufräumkommandos" in die dreißig Depotbaracken in Birkenau. "Kanada" werden sie von den Häftlingen genannt, so reich ist die Ausbeute. Allein 790 Männer arbeiten in diesem Kommando. Insgesamt sind es über zweitausend Frauen und Männer, die in "Kanada" die Habe der Toten sortieren.

Die Nazis haben für alles Verwendung: Für das Zahngold der Ermordeten, für die Haare der toten Frauen. Für die Zahn- und Haarbürsten, für Kleider und Schuhe, für Krücken - und für Kinderwagen. In einem makabren Marsch werden sie zum Bahnhof in die Stadt Auschwitz gebracht, um ins Reich geschickt zu werden: Abgemagerte Häftlinge schieben in langen Reihen die leeren Kinderwagen. Über eine Stunde dauert der Zug. Die ungarischen Kinder sind tot. Deutsche Eltern werden die neuen Besitzer ihrer Wagen sein. Auch das ist Auschwitz.

Weitere Nachrichten aus Auschwitz

Niechaj na wieki bedzie krzykiem rozpaczy i przestroga dla ludzkosci to miejsce, w którym hitlerowcy wymordowali okolo póltora miliona mezczyzn, kobiet i dzieci, glównie Zydów z róznych krajów Europy.
Napis na pomniku w obozie Birkenau, który powstal w roku 1967 z inicjatywy Miedzynarodowego Komitetu Oswiecimskiego/Auschwitz

hagalil.com 08-07-2004

 

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