NACHRICHTEN AUS AUSCHWITZ
Das Internationale Auschwitz Komitee veröffentlicht
"Nachrichten aus Auschwitz." Was genau geschah vor sechzig Jahren in Auschwitz?
Was geschah 1944, dem schlimmsten Jahr in der Geschichte des
Konzentrationslagers, an einem bestimmten Tag?
18. Januar 1945:
Die Evakuierung von Auschwitz
Es ist bitterkalt in diesen Wintertagen. Nachts fällt die
Temperatur auf weit über minus zwanzig Grad. Noch über sechzigtausend Menschen
sind in Auschwitz in den Nebenlagern Gefangene: Die Kleidung der Häftlinge ist
zerschlissen und hängt oft nur noch in Fetzen herunter. Die meisten von ihnen
tragen nur Holzschuhe keine Strümpfe: Manche haben sich Lappen zurechtgerissen,
die sie um die Füße wickeln. Alle sind schwach. Schon zu lange müssen sie von
den letzten Hungerrationen leben, die ihnen die SS zugesteht.
Dieses sind die Bedingungen, als der Befehl zur Evakuierung kommt. Alle
Häftlinge haben ihn schon lange erwartet und gefürchtet. Sie wissen, dass die
Front nahe ist. Manche planen den Ausbruch, manche wagen ihn sogar. Aber den
meisten fehlen dazu die Kräfte. Sie fürchten diese Evakuierung, weil sie nicht
wissen, was sie erwartet. Aber noch mehr fürchten sie hier zu bleiben, denn sie
sind sicher, dass die SS keine Häftlinge in Auschwitz zurücklassen, sondern
stattdessen alle töten wird: Kein Zeuge der Verbrechen darf überleben und den
Alliierten berichten.
In einem letzten Kassiber an das Hilfskomitee für die Häftlinge von Auschwitz
schreiben Josef Cyrankiewicz und Stanislaw Klodzinski: Kontrolle durch das Rote
Kreuz ist nötig,... damit nicht irgendeine Sonderabteilung der SS die Kranken
niedermetzelt. Aber sie schreiben auch: Eine derartige Evakuierung bedeutet
die Vernichtung von mindestens der Hälfte der Häftlinge.
Den Tod vor Augen versuchen die meisten der Häftlinge, selbst die Schwächsten,
sich mit den anderen für den Abmarsch aufzustellen.
So verlassen am Morgen die ersten weiblichen Häftlinge Auschwitz-Birkenau. In
Gruppen von 500 Frauen und Kindern eskortiert sie die SS zunächst ins
Stammlager. Auch die männlichen Häftlinge in Birkenau werden von der SS in
großen Kolonnen in Marsch gesetzt. Ihr Weg ist eine Odyssee durch die
niederschlesischen Dörfer Richtung Westen gesäumt von Leichen. Die SS hat den
Befehl, jeden Häftling zu erschießen, der nicht mehr weiter kann. Auch die
Häftlingskrankenbauten leeren sich. Wer nur immer kann, schließt sich dem Zug
an. Die Ärzte haben den Befehl, alle Unterlagen zu verbrennen. Zurück bleiben
nur die Schwerkranken, die sich kaum mehr rühren können. Sie liegen im bloßen
Hemd auf ihren Pritschen, Selbst die spärliche Wärme, welche die Öfen bisher
produzierte fällt aus. Niemand heizt mehr. Die Temperatur in den Baracken fällt
unter Null Grad.
Das Lager leert sich immer mehr. Nur in den Schreibstuben ist die SS damit
beschäftigt, Dokumente zu verbrennen und zu vernichten. Auch in allen
Nebenlagern das gleiche Bild: Die Häftlinge verlassen in großen Kolonnen die
Lager, mit ihnen die SS, nur wenige bleiben zurück. Ihre Zukunft? Manche werden
tagelang umherirren, immer getrieben von der SS. Manche erreichen schon an
diesem Abend den Bahnhof von Wodzislaw. Dort werden sie in offenen Güterwagen,
in denen der Schnee zentimeterhoch liegt, abtransportiert. Manche fliehen: So
schaffen es vier Mitglieder des Sonderkommandos, sich heimlich von den
Marschierenden abzusetzen unschätzbare spätere Zeugen für die Verbrechen in
Auschwitz.
Aber die meisten Häftlinge schleppen sich mit ihrer letzten Kraft dahin in eine
ungewisse Zukunft: in den Tod hier und jetzt, in ein anderes Lager, auf einen
weiteren Todesmarsch. Nur auf wenige wartet die Freiheit.
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Niechaj na wieki bedzie krzykiem rozpaczy i przestroga dla
ludzkosci to miejsce, w którym hitlerowcy wymordowali okolo póltora miliona
mezczyzn, kobiet i dzieci, glównie Zydów z róznych krajów Europy.
Napis na pomniku w obozie Birkenau, który powstal w roku 1967
z inicjatywy Miedzynarodowego Komitetu Oswiecimskiego/Auschwitz
hagalil.com 18-01-2005
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