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NACHRICHTEN NACH AUSCHWITZ

Das Internationale Auschwitz Komitee veröffentlicht "Nachrichten nach Auschwitz." Was genau geschah vor sechzig Jahren mit Überlebenden von Auschwitz? Noch waren die meisten nicht befreit, noch vegetierten sie in anderen Konzentrationslagern, bedroht von Krankheit, Hunger und Tod. Für viele kam der 8. Mai, der Tag der Befreiung zu spät. Viele von ihnen starben kurz danach. Jeder Tag zählte, um ihr Leben zu retten.

3. Mai 1945:
Tod vor der Befreiung - Die Tragödie der Cap Arcona und Thielbeck

Etwa eintausend Kilometer liegen zwischen Auschwitz und der Lübecker Bucht. Ein langer Weg. Aber heute hat Auschwitz Lübeck erreicht in Gestalt von Tausenden von Häftlingen. Die Nazis verladen sie auf die ehemaligen Luxusliner Cap Arcona und Thielbeck. In den letzten Monaten waren die Schiffe dazu genutzt worden, Flüchtlinge vor der Roten Armee über die Ostsee in Sicherheit zu bringen. Jetzt sollen sie verhindern, dass die KZ-Häftlinge in die Freiheit gelangen, noch einmal sollen sie der Befreiung durch die Alliierten entzogen werden. Die Häftlinge stammen aus verschiedenen Konzentrationslagern, die mittlerweile längst befreit sind. Eine große Gruppe von ihnen war ursprünglich in Auschwitz.

Jene Häftlinge zum Beispiel, die der Oberscharführer und Leiter des Nebenlagers von Auschwitz Fürstengrube Max Schmidt bis hierher getrieben hat. Sie haben eine unbeschreibliche Odyssee hinter sich. Auschwitz – die erste Hölle. Die nächste Station war Groß Rosen. Dort war kein Platz für sie. Dann jagte man sie nach Dora-Mittelbau: Eine unterirdische Fabrik für die Rüstungsproduktion der Junckerswerke. Sie ist niemals in Betrieb genommen worden. Aber die Häftlinge schufteten unter unbeschreiblichen Bedingungen tief unter der Erde, um ein Stollensystem in den Berg zu treiben. Als die Front, als die Befreiung wieder nahte, nahm Max Schmidt "seine" Häftlinge, - seine Häftlinge, so muss er es empfunden haben- , steckte sie in einen Zug und schleppte sie mit sich. Und als er kein Lager mehr fand, wo er sie hätte unterbringen können, da befahl er die Häftlinge in einem Todesmarsch in sein Heimatdorf nach Sarau in Schleswig-Holstein. Zwanzig von ihnen brachte er auf dem Hof seiner Eltern unter. Auf diesem Transport kamen unzählige der Evakuierten um. Sie starben an Hunger und Kälte. Sie konnten die Anstrengung nicht mehr ertragen. Ausgemergelte Gestalten waren es, die die Dorfbewohner entsetzt zu Gesicht bekamen. Nicht wenige erfasste Mitleid.

Auch das half den Häftlingen nur für den Moment. Als die Front und damit die Befreiung wieder nahte, war sie ihnen wiederum nicht vergönnt. Max Schmidt setzte sie in Marsch, in Richtung Ostsee, in Richtung Lübeck. Dort besteigen sie am 3. März die bereits überfüllten Schiffe Cap Arcona und Thielbeck. Die ehemaligen Luxusliner liegen schon seit Tagen am Kai. Viele der anderen Häftlinge sind dort schon lange zusammen gepfercht ohne Verpflegung. Aber jetzt legen sie ab und steuern langsam hinaus auf die See. Die Katastrophe geschieht. Ein englisches Kampfgeschwader bombardiert die Schiffe. Beide sinken schnell. Die Häftlinge sind eingeschlossen und haben kaum eine Chance. Wer es hinaus schafft, ins Freie, der springt in die eiskalte Ostsee. Wenige Minuten entscheiden über das Überleben oder den Tod. Länger hält dies niemand aus. Manche jedoch schaffen es ans Ufer.

Doch auch dort wartet der Tod: Etwa vierhundert Häftlinge, die sich aus dem Wasser retten können, erschießen SS und Hitlerjungen am Strand der Neustädter Bucht. Wenig später erreichen die Engländer Neustadt und Lübeck. Die Freiheit ist da. Für achttausend Häftlinge ist es zu spät.

Weitere Nachrichten aus Auschwitz

Niechaj na wieki bedzie krzykiem rozpaczy i przestroga dla ludzkosci to miejsce, w którym hitlerowcy wymordowali okolo póltora miliona mezczyzn, kobiet i dzieci, glównie Zydów z róznych krajów Europy.
Napis na pomniku w obozie Birkenau, który powstal w roku 1967 z inicjatywy Miedzynarodowego Komitetu Oswiecimskiego/Auschwitz

hagalil.com 03-05-2005

 

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