Götzen
I. Teil
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- Seite /3/
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"Götzen" Teil I.
Inhalt:
- Quellenverzeichnis zum Teil I ---- 4 Seiten
- Teil I (Nummeriert von 1-220; aber durch a,b,c,d, usf. Einfügungen) Total 228 Seiten
(unterteilt in 20 Abschnitte.)
Achtung!
Bei der Quellenverzeichnisnummer /39/ fehlt die Dokumenten Nummer. Es handelt sich um den
Wetzelschen-Handschrift-Entwurf. Darf ich Dr. Servatius bitten, diese No. In das
Quellenverzeichnis unter /39/ einsetzen zu wollen.
Adolf Eichmann
6 – 9 – 61.
/4/
Götzen
Inhalt:
Worte für den Lektor
Leitspruch + Widmung
Vorwort - - - - - - - - - 8 Seiten.
Adolf Eichmann
Haifa, den 6 – 9 – 61
/5/ AE: 1
Beim Anlesen und Überfligen(sic) dieses Manuskriptes, muß ich
feststellen, daß es mir zu leer und zu oberflächlich erscheint. Auch habe ich
die Absicht, mich mit dem "Antisemitismus" näher auseinanderzusetzen.
Hierzu aber benötige ich noch einiges Quellenstudium. Aus diesen Gründen weiß
ich nicht, und habe ich nicht den Mut zu entscheiden, ob dieses so bleiben kann
wie es ist und in einem zweiten Manuskript – gewissermaßen als Fortsetzung
– das mir fehlend Erscheinende zu bringen, oder ob ich dieses Manuskript
gelegentlich vervollständigen soll.
An Dr. Servatius m. d. B. um Kenntnisnahme und Beurteilung.
(Unterschriftskürzel) XI. 61.
P.S. Es ist eben doch nicht so leicht, als Gefangener ein Manuskript von sich
zu geben, welches dann erst noch einer Zensur unterzogen wird; da fühlt man
sich beim Schreiben nicht frei genug; dies muß man berücksichtigen. Wäre es
nur eine "Lektorenzensur"; oder wäre ich zurück, dann würde es
sicherlich für mich als Skribent einfacher sein.
Am liebsten wäre mir, ich könnte es ausführlicher u. freundlicher
neufassen.
(Unterschriftskürzel)
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- /6/
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/The page numbered /19/ with Eichmann‘s instructions to the censor and instructions
regarding the use of this manuscript, should, in my opinion, be here.
E. Friesel,10/1999/
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/7/ AE: (2)
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Meine persönliche Meinung zuvor:
Die Art meines "Schreibens" ist eher "süddeutsch-bajuvarisch"
zu nennen. Sollte der Lektor aus diesem Raume stammen, ist es möglich, daß es
für das Buch von Vorteil wäre. (Es möge lediglich ein Hinweis sein; meine
Meinung ist nicht kompetent.)
Betr.: Vermerk für den Lektor:
Ich kann dieses Geschehen – so sehr ich mich anfangs auch bemühte es anders
stilistisch zu formen – nicht anders wiedergeben, als in einem
sachlich-nüchternen "Amtsstil". Heitere Sachen zu schildern, liegen
mir mehr; aber selbst eine leichtere, beschwingtere Feder ist hier, die Natur
der Sache respektierend, abwegig.
Wenn andere eine gewisse "Satzauflockerung" vornehmen wollen, bin
ich damit einverstanden, denn es ist möglich, daß es dadurch leichter lesbar
wird; doch ist es mir am liebsten, wenn es so bleiben kann.
Ich habe einfach darauf los geschrieben, so wie der Schreibstift es wollte; auf
Interpunktionen und Absatzbildung nicht sonderlich geachtet. Solange der Sinn
nicht verändert wird, bin ich mit textlicher Umgestaltung einverstanden. Auch
Streichungen können vorgenommen werden; keinesfalls aber Hinzufügungen.
z.B. das Vorwort könnte gestrichen werden.
Der Teil I behandelt Schwerpunkte im seinerzeitigen Geschehen im Altreich +
Österreich + Böhmen Mähren + Generalgouvernement, verbunden damit, die
Stellung des Befehlsempfängers im Durcheinander mit seiner Innenschau.
Der Teil II befaßt sich mit den Reparationsangelegenheiten in 12
europäischen Ländern. Die Kristallpunkte sind dokumentarisch belegt und
führen von Schwerpunkt zu Schwerpunkt.
Der Teil III spiegelt das Verhältnis zwischen
/8/ AE: (3)
dem äußeren Geschehen von damals und meinen inneren Gefühlen wieder und
letzlich(sic), nach dem Sturz des eben noch Gültigen, sehe ich mich
langsam und nach und nach, zu einer mich befriedigenden Weltbildvorstellung
gelangen.
Als Titel schwebt mir "Götzen" vor. Ich dachte auch schon an "Gnothi
seauton". Jedenfalls wünsche ich nicht, daß dem Buch ein anderer Titel
gegeben wird, ohne mich vorher zu befragen. Ich stelle diese beiden daher zur
Wahl frei. Ich bin auch damit einverstanden, falls Uneinigkeit bezüglich eines
Titels entstehen sollte, statt meiner, die Einverständniserklärung meines
Verteitigers(sic) Hr. Dr. Servatius einzuholen.
Der Einband und Schutzumschlag möge einfarbig gehalten sein; etwa Perl.-
oder Taubengrau, mit klarer linienschöner Schrift. Es ist klar, daß ich kein
Pseudonym wünsche, da es nicht in der Natur der Sache liegt.
Die Quellenangaben sind so zu verstehen:
Teil I.
Eckige Umrandung mit fortlaufender Nummeration. Die Nummern geben im Anhang
des Buches dann die Dokumentennummern der israelischen Staatsanwaltschaft
wieder.
z.B. [1] Dokument 1182
/9/ AE: (4)
b.) Teil II.
Hier ist genau dasselbe wie unter a.), nur habe ich für das Manuskript die
runde Umrandung (1) gewählt, aus dem einzigen Grunde, damit die Nummern nicht
verwechselt werden.
Aber da beim Druck unter Umständen ja fortlaufend durchnummeriert wird,
fällt sowohl runde, wie eckige Umrandung fort und es bleibt im Druck lediglich
die Hinweisnummer auf das Quellenverzeichnis im Anhang stehen.
Die den Dokumentennummern vorausgesetzten Buchstaben besagen:
N = von Gericht angenommenes Beweisstück der Verteitigung(sic).
T = von Gericht angenommenes Beweisstück der Anklage.
(Viele der unter T laufenden Dokumente wurden auch seitens der Verteitigung(sic)
eingebracht; sie behielten(sic) aber, da das Gericht das Stück ja schon
hatte, mit der T-Nummer stehen).
Es fehlen mir bei einer ganzen Anzahl
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/10/ AE: (5)
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der Dokumenten-Nummern die Gerichtsnummeration; ich habe sie leider auch
nicht. Aber Hr. Dr. Servatius resp. Herr RA Westenbruch sind im Besitze einer
Liste, aus der diese sofort zu entnehmen sind.
Ob die von Herrn Dr. zur Verfügung gehaltene Zeittafel zu den 5 Skizzen
ebenfalls dem Anhang zugefügt werden sollen, überlasse ich Hr. Dr. Servatius.
Ich bitte Herrn Doktor Servatius, dem Verlag Auftrag geben zu wollen, an
meinen Freund, dem(sic) Prior des Präm. Klosters (Fr. Bernardus) ein
Exemplar zu schicken, ebenfalls der Studentin nach Kanada, mit freundl. Grüßen
von mir. Meine Brüder mögen bitte dafür sorgen, daß meine Frau zehn
Exemplare bekommt, die sie in meinem Namen an meine Freunde, die sie nach
eigener Wahl bestimmen mag, sowie an meine Söhne mit der Bemerkung versieht:
"Im Auftrage meines Mannes mit freundlichen Grüßen und der Bemerkung
"So war es", übersandt
Name m. Frau.
"Im Auftrage Deines Vaters lieber (Name des Sohnes) mit herzlichen Grüßen
gewidmet."
Ein Exemplar für mich.
Adolf Eichmann
Haifa, den 10-9-61.
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/11/ AE: 3
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/Pages /11/ to /17/ were found here, although
they seem to belong to the drafts.
E. Friesel, 10/1999/
"---- und er würde seine Schattenwelt
für wahr, die wahre Welt aber für
unwirklich halten."
Aus Platon‘s Höhlengleichnis,
"Staat"; 7. Buch.
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/12/ AE: 4
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Bemerkung: Dies Manuskript (Vorw., Teil I-III) gilt solange als noch nicht
abgeschlossen, bis ich eine letzte Lesung vorgenommen habe; es ist
dies eine von mir eingebaute Sicherung, damit nicht Wortkonstellationen,
zu meinem Nachteil falsch ausgelegt und gedeutet werden können. /Satz
gestrichen, aber noch lesbar: Die letzte Lesung erfolgt erst nach der
Besprechung mit Dr. Servatius./
Vorwort
/von hier bis S. 15 unten durchgestrichen, einzelne Zeilen
unleserlich gemacht/
Ich befinde mich im Gefängnis in Israel. Die Beweisaufnahme ist
abgeschlossen und in acht Tagen folgen die Plädoyers des Generalstaatsanwaltes
und meiner Verteitigung(sic). Es werden sodann etwa zwei bis drei Monate
vergehen, bis der Gerichtshof zu einem Urteil gelangen wird. Möglicherweise
geht es dann weiter an die höhere Instanz; möglicherweise auch nicht. Wie dem
auch sei; ich sagte während des Prozesses einmal auf eine Frage des Anklägers
im Kreuzverhör, darauf werde ich antworten, wenn ich mich eines Tages hinsetzen
werde um an die jetzige und kommende Jugend, zu ihrer Warnung, einige Kapitel zu
schreiben. Vorausgesetzt, daß ich dazu die Genehmigung erhalte. Dann würde ich
"das Kind beim Namen nennen".
Nun, der Präsident des Gerichtshofes verlangte die "Nennung"
bereits während des Verfahrens von mir. Ich gehorchte und sagte, daß das
Geschehen mit den Juden, welches die damalige deutsche Reichsregierung während
der Jahre des letzten großen Krieges in‘s Werk setzte, das kapitalste
Verbrechen in der Menschheitsgeschichte darstelle. –
Ich habe mich also entschlossen, die Zeit des Wartens auf das Urteil zu
benützen, besser gesagt auszunützen, und daß(sic) in die Tat
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/13/ AE: 5
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umzusetzen, was ich verkündete. Es dürfte kaum schaden; eher hingegen zum
Nachdenken anregen, wie es einem Menschen so im Leben ergehen kann. Ich war von
tausend Idealen beseelt und schlitterte gleich vielen anderen in eine Sache
hinein, aus der man nicht mehr herausfand. Ich habe heute einen zeitlichen
Abstand von den Geschehnissen, der zwischen 16-29 Jahren liegt. Und vieles
ehemals Gültiges ist ungültig geworden. Ehemals "weltanschauliche
Werte" habe ich als Gerümpel, allmählich im Laufe der Jahre über Bord
geworfen. /8 Zeilen bis Ende des Abschnitts unleserlich gemacht/
Weil ich Hölle, Tod und Teufel sah, weil ich dem Wahnsinn der Vernichtung
zusehen mußte, weil ich als eines der vielen Pferde in den Sielen mit
eingespannt war und gemäß dem Willen und den Befehlen der Kutscher weder nach
links noch nach rechts ausbrechen konnte, fühle ich mich berufen und habe das
Verlangen, hier zu erzählen und Kunde zu geben von dem, was geschah. Es ist
sicher ein trauriges Resumée, wenn ich feststellen muß, daß ich in der Lage
bin, das
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/14/ AE: 6
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ungeheure Volumen alleine der organisatorischen Voraussetzungen, welche das
Geschehen ermöglichten, zu umfassen und zu übersehen. Die meisten jener
Akteure, die ja nun so oder so in die Geschichte eingehen werden, kannte ich,
sprach zum Teil mit ihnen und vermag sie annähernd zu beurteilen.
/2 Abschnitte von 8 bzw. 5 Zeilen unleserlich gemacht/
Ich werde das Leben jener Zeit schildern, so wie es war, so wie ich es
erlebte und gesehen habe. Nichts werde ich zu beschönigen versuchen. Ich
schreibe zu niemandes Ruhm und Ehre; was sind es für verlogene,
selbstbeweihräuchernde Begriffe! Was ich gestern noch glaubte anbeten zu
müßen, liegt heute im Schutt des Gestürzten.
Ich werde den Völkermord am Judentum schildern, wie er geschah und gebe dazu
meine Gedanken von gestern und heute. Denn nicht nur die Felder
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/15/ AE: 7
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des Todes mußte ich sehen mit eigenen Augen, die Schlachtfelder auf denen
das Leben erstarb, ich sah weit Schlimmeres. Ich sah, wie durch wenige Worte,
durch den einzigen knappen, kurzen Befehl eines Einzelnen, dem die
Staatsführung als Befehlsgeber dazu die Macht verlieh, solche
Lebensauslöschungsfelder geschaffen wurden. Und ich sah die Unheimlichkeit des
Ablaufens der Todesmaschinerie; Rädchen in Rädchen greifend, gleich dem Werk
einer Uhr. Und ich sah jene, die da achteten auf den Gang des Werkes; auf den
Fortgang. Ich sah sie, das Werk stets von neuem aufziehen; und sie beobachteten
den Zeiger der Sekunden, welche eben dahineilten; dahineilten, wie die Leben zum
Tode.
Den größten und gewaltigsten Totentanz aller Zeiten.
Den sah ich.
Und ihn zu beschreiben, zur Warnung schick ich mich an. Adolf Eichmann
6 – 9 – 61.
/3 nachträgliche Zusätze:
(Siehe dazu meine Fußnote bezüglich der Wortwägung. Gilt sinngemäß für
alle Kapitel.)
(Anschließend folgt mein Schlußwort, welches ich in meinem Prozess zu
Jerusalem gehalten habe.)
Bemerkung: Man darf diese und andere schriftstellerischen Worte
keinesfalls mit der Waage der juristischen Paragraphen wägen.
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/16/
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"Götzen"
Dieses ist mein Schlußwort, welches ich in dem Prozess zu Jerusalem am
/Platz für Datum offengelassen/ 1961, gemäß meinen Erfahrungen und
gemäß meinen Empfindungen, gehalten habe:
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/17/ AE: 8.
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/I. Teil, unleserlich gemacht/
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/18/ AE: 1
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Teil I
-(1)-
/3 Zeilen samt Zusätzen unleserlich gemacht, die 4. durchgestrichen, aber
leserlich:
weiß, mit wem man es zu tun hat./
Als ein Menschenkind, trat ich am 19. März 1906 in das Leben. In Solingen,
im Rheinland, wurde ich geboren, als erster Sohn der Eheleute Wolf und Maria
Eichmann. Wenige Tage nach meiner Geburt wurde ich auf den Namen Adolf Otto,
nach dem Ritus der evangelischen Konfession, helvetischer Richtung, getauft.
Noch als kleines Kind zog ich mit meinen Eltern nach Linz a/Donau,
Oberösterreich, wo mein Vater als kaufmännischer Direktor der Linzer
Straßenbahn und Elektrizitätsgesellschaft tätig war und sich glaublich(sic)
in den zwanziger Jahren pensionieren ließ um ein Elektrowarenunternehmen zu
gründen.
Nach Besuch der Volksschule und vier Jahren Realschule absolvierte ich zwei
Jahrgänge einer höheren technischen Bundeslehranstalt. In den Jahren 1925 bis
1927 war ich als Verkaufsbeamter der "Oberösterreichischen Elektrobau
A.G." in Linz a/Donau, sodann bis Juni 1933, als Verkaufsbeamter der
"Österreichischen Vacuum Oil Company A.G.", Filialdirektion Linz und
Salzburg, tätig gewesen.
Das damalige Linz a/Donau war ein verträumtes, kleines, liebliches und
sauberes Provinzhauptstädtchen, im Zentrum des vorwiegend bäuerlichen
Oberösterreich. Da war das weizenschwere Innviertel, das
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/19/
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/Found here. – In my opinion, belongs
to page numbered /6/.
E. Friesel, 10/1999/
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Bemerkung für die Zensur:
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Diese schriftstellerische Arbeit kann nicht mit der Waage der
Rechtsparagraphen gewogen werden. /Signaturkürzel/
Dieser Manuskriptverband darf ohne der Zustimmung von Dr. Servatius, nicht
veröffentlicht werden. (Gilt für das gesamte Manuskript).
Ich bin mit Dr. Servatius dahingehend verblieben, daß, falls er dieses
Manuskript nicht zur Veröffentlichung ausgehändigt bekommt, (und zwar bis zu
seiner Rückkehr nach Deutschland vor Weihnachten) ihm Gelegenheit gegeben sein
möge, bei der Vernichtung des Geschriebenen, anwesend zu sein. /Signaturkürzel/
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/20/ AE: 2
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braunkohlenreiche Hansruckviertel, das damals schon dem Fremdenverkehr sehr
erschlossene Traunviertel mit seiner Perle Gmunden am Traunsee, und dem
oberösterreichischen Hausberg, dem Traunstein, dem Wächter der beginnenden
Hochalpenwelt.
Ganz besonders verliebt aber war ich in das reizvolle Mühlviertel. Das
Viertel, der vielen sagenumwobenen Ruinen und Burgen. Und hier war es das obere
Mühlviertel, daß(sic) ich ganz besonders in mein Herz geschlossen habe.
Die Heimat eines Adalbert Stifter; der ewige Böhmerwald, dessen Ausläufer
tief in das Obere Mühlviertel hineingreifen, mit den romantischen,
braunwässerigen, kleinen linken Flüßchen. Die vielen hurtigen
forellenbewohnten Bäche, die sich durch das, gegen die Donau zu abfallende,
böhmisch-mährische Granitplateau, seit undenklichen Zeiten ihren Weg zum
großen Wassersammler Donau, bahnen.
Diesen herrlichen Fleck der Erde durfte ich meine zweite Heimat nennen und in
diesem Kleinod Oberösterreich, verlebte ich dank der steten Fürsorge meiner
Eltern eine herrliche, unbeschwerte Jugendzeit.
Und auch als junger Mann – wie man zu sagen pflegte – waren es Tage von
Liebe, Lenz und Leben, die mir geboten wurden. Motorsport, Bergsport, Arbeit,
Kaffeehaus, Freunde auch Freundinnen – warum auch nicht – füllten die Tage
und Jahre aus.
Gar manche heimelige Weinstube lockte
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/21/ AE: 3
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zur Einkehr und in ihren alten Gemäuern ließ es sich gut sitzen. Eine
solche Weinstube kannte ich, deren Existenz bis in das dreizehnte Jahrhundert
zurückzuverfolgen war. Und der "Gumpoldskirchner" schmeckte nach
jedem Viertel besser auch ohne Schrammeln und Zigeunermusik. Man lebte im
Phäakenland; eben in Oberösterreich. Und fuhr man auf den Postlingberg, das
Wahrzeichen von Linz, dann war der erste Weg mit der kleinen Freundin, zu
Meister Bugele, dem Obergärtner der herrlich-schönen Gartenanlagen auf diesem
Berg, mit seinen tausend oder mehr Rosenstöcken. Ihn um einen Strauß Rosen
für die Angebetete zu bitten, war für diesen Meister der Blumen, Sträucher
und Bäume stets große Freude, kannte er mich doch schon als kleinen Lausbuben,
wenn ich Samstags an der Hand meines Vaters, die Anlagen besuchte. Mein alter
Herr hatte seinerzeit viel zur Hebung dieser Augenweide, welche damals zum
Besitztum der Linzer Straßenbahn- und Elektrizitätsgesellschaft gehörte,
getan und meinen Freund Bugele, zum Obergärtner dieses Paradises(sic)
bestellt. –
Nichts hätte diese heiter-frohe und unbeschwerte Lebenslust zu stören
vermocht wären die "Götter" nicht auch bis nach Oberösterreich
gekommen. Bei mir klopften sie bereits seit 1931 an, und ab und an auch schon
früher; sie vereinnahmten mich dann genau am 1. April 1932.
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/22/ AE: 4
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Ja Freunde, heute zurückschauend, es sind bald 30 Jahre her, muß ich sagen
"wenn es dem Esel zu gut geht, dann geht er auf‘s Eis, um zu
tanzen."
-(2)-
Nun ja, es gab damals verschiedenartig eingestellte junge Leute, so wie es
solche zu allen Zeiten gegeben haben mag und immer geben wird. Ich war durch die
Schule und Gesellschaft in der ich mich bewegte, kurz durch meine Umgebung die
mich beeinflußte – und welche Umgebung vermag einen jungen Menschen nicht zu
formen – zur nationalistischen Richtung hin gelenkt worden.
Und welchem Nationalisten brannten nicht /gestrichen: die Worte/ das
Wort "Versailles". Natürlich verstand man im Anfang nichts davon.
Aber das Verständnis hierfür wurde schon geweckt; Zeitungen, Gespräche und
Bücher sorgten dafür. Und man erzähle einem jungen Menschen in dieser
Richtung tendierend, von nationaler Schmach, von Verrat, vom Dolchstoß, welcher
der deutschen Armee zuteil ward, von nationaler Not und Elend; Herrgott, da
packt es einen halt, da gerät das Blut in Wallung. Und dann hört man durch die
Propaganda, daß da eine Partei ist, welche die Schmachbeseitigung auf ihr
Banner geschrieben hat. Die Beendigung der nationalen Nöte versprach, den Dolch
aus der Wunde zu ziehen sich anschickte, die Gleichberechtigung auf dem
wehrmäßigen Sektor zu erkämpfen bestrebt war und die Arbeitlosgkeit in die
unterste Hölle verdammte. Und dann
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/23/ AE: 5
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sitzt man in solch einem Weinstüberl, vor seinem "Viertel", im
Bierstüberl vor seinem "Krügerl" oder im Caffee vor seinem
"Schwarzen" und liest den "Völkischen Beobachter", man
liest vom Tod der SA und SS-Männer; man ließt(sic) heldische Worte
über heldischen Tod; über mannhaftes Sterben und furchtlose Treue. Und ich sag
es noch einmal, welchen Burschen, nationalistischer Tendenz, "packte"
es da nicht.
Da war kein Wort von Jude und Judentum; und laß(sic) man es ab und zu
in besonderen Artikeln, wer nahm solches ernst? Wer machte sich dieserhalb
überhaupt Überlegungen. Mag sein die Älteren und Alten. Uns Burschen
interessierte alleine, und einzig und alleine, das Heldische. Mit zu helfen an
der Beseitigung, an der Ausrottung einer Schmach.
Rot sah man beim Wort "Versailles". Bereit zu allem, dieses Wort,
im Sinne von Schmach, zu vernichten, zu zerstampfen; dafür auch wenn es sein
muß zu leiden. Es mußte ausgelöscht werden. Und diejenigen, welche dazu
aufforderten waren unsere Götter.
So muß es in alten, in uralten Zeiten gewesen sein, wenn man den Heldensagen
trauen konnte.
Aber warum sollte man ihnen denn nicht trauen?
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/24/ AE: 6
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Die >Herzöge<, die >Gefolgschaft<; die Herzogstreue und
Gefolgschaftstreue. Ich verschrieb mich den Göttern mit Haut und mit Haren(sic).
Ja, teilweise diesen Göttern zuliebe verließ ich das "Landel ob der Enns",
mein geliebtes Oberösterreich. Freilich war der Abschied vom Landl schwer, der
Abschied von Eltern und Geschwistern; der Abschied von meiner Verlobten. Vorbei
war das regelmäßige Wochendverleben(sic) in fröhlicher Zweisamkeit,
sei es in Südböhmen, sei es in Oberösterreich. Vorbei war es, eigener Herr
seiner Zeit zu sein. Fremdes, Unbekanntes lag vor mir. Aber Dienst an den
Göttern, meinem Vaterland zuliebe schien mir gleichwichtig zu sein, denn sonst
wäre ich ja geblieben.
Tausend und mehr Stränge zogen mich zu bleiben, aber ebenso viele zogen mich
zu den Göttern.
Und ich diente ihnen.
Ich diente ihnen mit dem ganzen Glauben den ich aufzubringen vermochte;
kein Opfer schien mir zu gering.
Keine Strapaze zu groß.
Ja, je größer Opfer und Strapazen und Entbehrungen, desto größer schien
mir die Tat für das Werk, welches die Götter versprachen zu tun.
Schlafen auf nackter Erde, im Stroh, auf Strohsäcken, scharfer und
schärfster
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/25/ AE: 7
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Exerzierdienst bei der Truppe; vom Robben abgeschundene Ellenbogen und Knie;
Kadavergehorsam und Einschränkung der Freizügigkeit tauschte ich ein, gegen
das gutbürgerlich eingerichtete behagliche Elternhaus, gegen Kaffeehaus und
Weinstüberl, gegen Motorsport, Bergsport und dem Zusammensein Jungverlobter.
Wahrlich, ich diente den Göttern aus freien Stücken; wahrlich ich opferte
ihnen zuliebe viel.
Aber was galt es schon; wenn nur das Vaterland frei werden konnte und Not und
Elend der Deutschen ein Ende fand.
Im Jahre 1934, an einem sonnigen Herbstmorgen kam ich von dem ersten
Bataillon des Regimentes SS 1 nach Berlin, zum SD-Hauptamt versetzt, am Anhalter
Bahnhof an. Nach durchfahrener Nacht war eine kleine Erfrischung sehr wichtig
und brauchbar. Ich begab mich in einem(sic), dem Bahnhof
gegenüberliegenden, Friseurladen und ließ mir nach erfolgter Rasur, heiße
Kompressen auf‘s Gesicht legen, um die Übernächtigkeit zu verscheuchen. Und
schlenderte sodann in eine "Aschinger-Kneipe", gleich neben dem
Friseur. Einige Mollen Helles und ebensoviele Schnäpslein, dazwischen ein
ordentliches Gullasch(sic)
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/26/ AE: 8
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mit frischen, knusprigen Brötchen, waren just das richtige Frühstück für
einen Unteroffizier in der SS-Verfügungstruppe, der Vorläuferin der späteren
Waffen SS.
Als solcher hatte ich mich freiwillig zum Sicherheitsdienst des
Reichsführers SS, gemeldet. Sicherheitsbegleitpersonal für die Götter. Warum
auch nicht; ich stellte es mir sehr interessant vor. Erst später sollte ich
draufkommen, daß ich einem Irrtum zum Opfer gefallen war. Das Begleitpersonal
für die Götter hieß Reichssicherheitsdienst. Der Sicherheitsdienst des
Reichsführers SS, war etwas ganz anderes.
Vorläufig ahnte ich aber noch nichts.Vorläufig suchte ich ein Kaffeehaus.
Kaffee war für alles gut. Gut zum dösen, gut um den Geruch von Aschingers
Biermollen zu töten und bei der Truppe benutzten wir ihn Jahr und Tag zum
Fleckenputzen an unseren schwarzen Uniformen. Freilich, zum Exerzierdienst
hatten wir feldgrau oder was am lästigsten war, hellgraue bis fast an das
Weißliche grenzende Drilliche, welche leicht schmutzten.
Mit souveräner Unteroffiziersruhe im Bauch, begab ich mich nun zu der mir
befohlenen Dienststelle, ein Palais in der Wilhelmstraße 102, um mich zum
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/27/ AE: 9
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Dienst zu melden. Ob ich verheiratet oder ledig sei. Dies war die erste
Frage, die mir der Offizier vom Dienst stellte. Ledig. Natürlich, meine Braut
war ja in Südböhmen, und an eine Heirat wegen meiner vorübergehenden
Verhinderung im Augenblick nicht zu denken.
Ledige sind kaserniert; wenn Sie heiraten, können Sie draußen wohnen, gab
man mir zur Antwort.
Na schön dachte ich mir, irgendwo muß der Mensch ja hingehören. Zu den
Eltern, in die Kaserne oder zur Ehefrau.
Also ging ich zum Kammerbullen. Bisher hatten wir Unteroffiziere stets so
eine Art stillschweigend geduldeter Ordonanzen zur persönlichen Dienstleistung
zur Verfügung gehabt; je vier Unteroffiziere eine Ordonnanz(sic). Er
trank frei, rauchte frei auf unsere Kosten und hatte seine vier Unteroffiziere
zu Freunden, die ihn gegen Tod und Teufel verteitigten(sic), fraß er
etwas gegen das Dienstreglement aus. Außerdem hatte er nur allerleichtesten
Exerzierdienst. Aber meistens verstand er es, sich sogar von diesem zu drücken.
Hier aber schmiß mir der Kammerbulle meine blauweißkarrierten Bettklamotten
an meinen persönlichen Kragen; Decken und Leintuch folgten und dann damit auf
die Stube.
Was dann noch an Kramzeug mehr war,
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/28/ AE: 10
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war der übliche Kasernenzinober(sic), war altbekannt und nichts
Neues.
Nachmittags wurde ich vereidigt. Zwar hatte ich beim Tode des
Reichspräsidenten Generalfeldmarschall von Hindenburg den Fahneneid auf
Führer, Reichskanzler und Vaterland geleistet; jetzt also nochmal, aber in
einer anderen Form; mit der Geheimhaltungsverpflichtung.
Mich hatte es an sich schon mehr als stutzig gemacht, als ich zwecks
Eidesleistung im Dienstanzug mit Stahlhelm, zu einem SS-Offizier geführt wurde
und dabei einige museumähnliche Räume durchschreiten mußte, auch sah ich
einen Sarg in einem dieser Räume stehen, mit großer Glasplatte, indem(sic)
ein menschliches Gerippe lag, aber ich hatte zu sehr auf meine Füße zu achten,
denn meine schweren Stiefel vertrugen sich nicht mit dem glatt gewichsten,
glänzenden Fußboden und bei Kurven hatte ich Mühe nicht auszurutschen.
Merkwürdig dachte ich mir; alles sehr merkwürdig. Aber möglicherweise war
der Stab in einem Museum untergebracht, ging es mir durch den Sinn. Man fand die
Dienststellen in jener Zeit ja an allen Ecken und Enden, wo man sie nie vermutet
hättte. Außerdem kam ich von der Truppe und hatte mich um solchen Kram
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/29/ AE: 11
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nicht zu kümmern. Behandelt wurde ich ohnedies, als sei ich Rekrut, der eben
erst frisch eingezogen war. Und es ist erstaunlich, zu welchem Maß an Leiden,
einem(sic) eingedrillter Kadavergehorsam mit einem gehörigen Schuß
Idealismus gepaart, fähig macht. Natürlich muß es jedem rechtschaffenen
Unteroffizier schwer, sehr schwer fallen, wenn er im Verein der elf weiteren
Stubengefährten, mit denen er zusammenwohnte, von denen nur zwei, ebenfalls gediente
Unteroffiziere waren, der Rest aber eine Kaserne höchstens vom Höhrensagen(sic)
kannte - allenfalls, auf Grund eines "Schnellsiederkurses" von acht
Wochen, - Samstag für Samstag den Boden zu schruppen, die Hocker und Tische zu
scheuern hatte und im Spind nach einer anderen, neuartigen Ordnung die Klamotten
zu legen kamen (sic). Und sich dabei von einem Feldwebel der
"allgemeinen SS" also zivilen SS, der ebenfalls als
"Waffenträger der Nation" seine Dienstzeit noch nicht einmal
angefangen hatte, sondern seinen Rang in dem SD, von der allgemeinen SS,
also Zivil SS, mitbrachte, kommandieren zu lassen, wobei ihm seine herzliche
Genugtuung, es den "Herrn Unteroffizieren von der Truppe" einmal
"geben" zu können, auf tausend Meter Entfernung, anzumerken war.
Es war auch keine Freude, früh morgens im Park des Palais, zum Exerzieren
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anzutreten. Nicht des exerzieren Wegens (sic); dies war im Gegenteil
noch das einzig erfreuliche(sic) an dem ganzen Dienstbetrieb. Nein, das
Wurmende und der nagende Zorn kam daher, daß Hanswürste denen selbst die
Bedienung an einem Maschienengewehr(sic) fremd war,
Sonntagsexerziermeister der allgemeinen SS also, uns hier die ödesten und
blödesten Bewegungen machen ließen; wir drei Gedienten der "Stube
zwölf", wurden durch diese Taktik zwar bis an den Rand unserer Geduld
getrieben; aber wir parierten; wir gehorchten.
Nach wenigen Tagen kam ich dahinter, daß ich an der verkehrten Stelle
gelandet war, und ein Abgang zum Reichssicherheitsdienst, nicht gestattet wurde.
Jetzt war der Galeerensträfling fertig. Mit unsichtbaren Ketten fühlte ich
mich an einen Karteitrog angebunden und hatte die Aufgabe, im Verein mit einem
halben Dutzend anderer Kameraden, die Freimaurerkartei, aus Zehntausenden von
Karteikasten bestehend, zu schreiben, zu ordnen und einzuordnen.
Der schwerste Kampf, der in diesen Tagen auszufechten war, war der Kampf
gegen den Schlaf.
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