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Jahaduth: Jüdische Religion
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Warschau war die größte jüdische Gemeinde in Europa:
Die Situation der polnischen Juden vor dem Zweiten Weltkrieg

Sabine Gebhardt-Herzberg

Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab es in Polen ein reges jüdisches Leben. Damals lebten rund zwei Drittel der jüdischen Weltbevölkerung in Europa. Drei Viertel der europäischen Juden waren in Osteuropa beheimatet. 3,35 Millionen von ihnen - fast zehn Prozent der insgesamt 33 Millionen Polen - lebten allein in Polen.

Warschau war ein Zentrum kulturellen, sozialen und politischen Lebens der polnischen Juden. Mit seinen rund 380.000 jüdischen Einwohnern - ein Drittel der Gesamtbevölkerung der polnischen Hauptstadt - hatte Warschau die größte jüdische Gemeinde in Europa und, nach New York, die zweitgrößte der Welt. Weitaus die Mehrheit der in Warschau ansässigen Juden lebte in den alten jüdischen Wohnvierteln der Stadt, wo es zahlreiche fast ausschließlich von Juden bewohnte Straßen gab.

Das heute noch gängige Gerücht vom angeblichen Reichtum der Juden erweist sich angesichts der Situation der Juden in Polen - die sich nicht wesentlich von der der jüdischen Bevölkerung in anderen Ländern unterschied - als das, was es war und ist: ein Märchen, ein Vorurteil.

Da den Juden in Polen der Zugang zum öffentlichen Dienst verschlossen war, gab es fast keine jüdischen Beamten oder Angestellten im staatlichen oder städtischen Verwaltungsapparat. Die einzige Ausnahme bildeten Lehrer. Gemäß einer im Jahr 1931 durchgeführten Volkszählung waren 46,8 Prozent der jüdischen Bevölkerung Polens als Handwerker oder Arbeiter in der Industrie beschäftigt; 32,7 Prozent arbeiteten im Handel oder Kreditwesen; 8,2 Prozent übten einen freien Beruf aus; 3,5 Prozent waren Verkehrs- oder Transportarbeiter. In der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab es in Warschau eine geringe Zahl reicher Juden, die als Kaufleute, Bankiers und Industrielle tätig waren, insgesamt jedoch nicht mehr als knappe zehn Prozent der gesamten jüdischen Bevölkerung.

Die überwiegende Mehrzahl der polnischen Juden lebte in schlechten wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen. Viele waren arm, lebten in ständiger Sorge um das tägliche Brot und mussten sich alles, was darüber hinausging - so zum Beispiel das Schulgeld für die Kinder, die Anschaffung der Lehrbücher - buchstäblich vom Munde absparen.

Zu dieser Schicht armer Juden gehörten auch Mordechaj Anielewicz und seine Familie. Mordechajs Familie lebte vor dem Zweiten Weltkrieg in Powisle, dem ärmsten Stadtteil Warschaus. Sie gehörte nicht zu den alteingesessenen Familien Warschaus, sondern war erst gegen Ende des Ersten Weltkrieges aus dem kleinen, etwa fünfzig Kilometer nordöstlich von Warschau gelegenen Städtchen Wyszków dorthin gezogen. Mordechajs Mutter, Zirel Seldman, war eine gebürtige Wyszkówerin. Die Familie...

Das Buch kann bei Sabine Gebhardt-Herzberg, per e-Mail oder per Post bestellt werden:
Sabine Gebhardt-Herzberg, Hornfischer Straße 6, 90453 Nürnberg. Neuer Preis 9,95 Euro / ISBN 3-00-03643-6


"DAS LIED IST GESCHRIEBEN MIT BLUT UND NICHT MIT BLEI" - Mordechaj Anielewicz und der Aufstand im Warschauer Ghetto

Mordechaj Anielewicz:
Kommandant des Aufstandes im Warschauer Ghetto

Was wissen wir über ihn? Was wissen wir über sein Leben, seine Familie, seinen Charakter, seine Träume? Nicht vieles, was wirklich gesichert ist. Dafür gibt es umso mehr Legenden...

Weitere Information:

haGalil onLine 12-02-2004

 

Jüdische Weisheit
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